PATRIZIA Headquarter Augsburg – Dreidimensional geformte und begehbare Doppelfassade in direkter Nachbarschaft zum historischen Stadttheater
Die Patrizia Immobilien AG ist seit über 30 Jahren in 15 Ländern Europas als Investment-Manager auf dem Immobilienmarkt tätig. Als Planungsbüro für Fassaden hat PBI für die Erweiterung der mitten im Zentrum von Augsburg gelegenen Unternehmenszentrale u.a. die in technischer, statischer, brandschutztechnischer und optisch anspruchsvoller Hinsicht äußerst komplexe Doppelfassade konzipiert. Das Projekt wurde im Zeitraum von 2009 bis 2010 umgesetzt.
Das Projekt
Die Baulücke für die Erweiterung der PATRIZIA AG liegt in bester historischer Zentrumslage von Augsburg. Das markante Bestandsgebäude des Stammsitzes bildet gemeinsam mit dem Stadttheater im Norden und dem Justizgebäude im Westen ein dreiteiliges Ensemble am Kennedyplatz. Der Neubau präsentiert sich mit seiner innovativen dreidimensional geformten Fassade der Straßenseite selbstbewusst und fügt sich mit seiner Gebäudehöhe, der Plastizität und den Gebäudeproportionen gut in die historische Umgebung ein.
Leistungen PBI
Beratung, Planung, Konzeptentwicklung, Leitdetailplanung, Ausschreibung, Mitwirkung bei der Vergabe, Prüfung der Werk-und Montageplanung, stichprobenartige Qualitätssicherung vor Ort
Die Fassade
Die straßenseitige Fassade ist plastisch ausgeformt und zweischalig ausgebildet. Die Plastizität ergibt sich durch unterschiedliche Auskragungen der Fassaden in jedem Geschoss. Die zweischalige Fassade ist in den weit auskragenden Bereichen jedes Geschosses vom Nutzer betretbar und somit für den täglichen Büroalltag mit nutzbar.
Die Doppelfassade liefert neben den nutzungstechnischen und ästhetischen Gesichtspunkten insbesondere auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung des Schallschutzes gegen Außenlärm zur angrenzenden stark befahrenen Straße. Dies optimiert, in Kombination mit dem windgeschützt im Fassadenzwischenraum montierten Sonnenschutz, den Nutzerkomfort. Die innere Fassadenebene ist als raumhohe Aluminium-Hebe-Schiebekonstruktion ausgebildet.
Die Plastizität der Fassade wird bei Dunkelheit über fassadenintegrierte LED-Beleuchtung betont.
Energie und Nachhaltigkeit
Gefordert war die Realisierung einer tageslichtoptimierten Gebäudehülle mit sehr guten Werten für den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz. Dies wurde erreicht durch folgende Maßnahmen:
Hoch wärmedämmende, hochwertige Fassadenkonstruktion
Wirksamer außen liegender Sonnenschutz, im Bereich der zweischaligen Fassade windgeschützt eingebaut im Fassadenzwischenraum
Sehr gute natürliche Belichtung der Räume durch entsprechend großen Glasanteil und Verzicht auf Sturzausbildungen
Integrative Planung mit Umsetzung und Optimierung der Resultate aus Tageslicht- und thermischer Simulation
Einsatz von wartungsarmen Konstruktionen, Öffnungselementen und Einsatz hochwertiger Oberflächen
Die Ausführung
„Wintergartenfassade“
Stahl-Primärkonstruktion als Tragkonstruktion mit unterschiedlichen Fassadenauskragungen
Innere Fassadenebene: Raumhohe Aluminium-Hebe-Schiebe-Konstruktion
Zweifach Wärmeschutz-Isolierverglasung
Betretbarer Fassadenzwischenraum mit Holzbelag und textilem Sonnenschutz
Äußere Prallscheibe VSG, absturzsichernd, zweiseitig gelagert
Hofseitige Fassaden
Aluminium-Fensterbänder auf Massivbrüstungen
Zweifach Wärmeschutz-Isolierverglasung
Außen liegender Sonnenschutz-Raffstore
Opake Wandbereiche mit Wärmedämm-Verbundsystem
Erdgeschossfassaden
Raumhohe Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassaden mit integrierten Türelementen
Fotos: Gerhard Hagen
Architekt
kadawittfeldarchitektur gmbh, Aachen
Auftraggeber
Wolfgang Egger, Augsburg
vertreten durch PATRIZIA Projektentwicklung GmbH, Augsburg
Auszeichnung
Thomaswechspreis (2012)