TRI Tower Riem – Innovatives Headquarter der Brainlab AG umarmt den denkmalgeschützten Flughafen-Tower in prominenter Lage direkt am Münchner Messesee
Auf dem Grundstück des ehemaligen Flughafens München-Riem entstand die neue Firmenzentrale der Brainlab AG. Der bereits vorhandene Solitär – der denkmalgeschützte Flughafen-Tower – wird dabei umarmt von einer mäandrierenden Gebäudestruktur und einer geschwungene Glasfassade. PBI entwickelte die objektspezifischen Sonderfassaden und die Stahl-Glasdach-Konstruktion mit höchsten Ansprüchen an Optik, Technik und Bauphysik. Das Projekt wurde im Zeitraum 2014 bis 2016 realisiert.
Das Projekt
Das fünfstöckige Gebäude mit seiner schwungvollen Mäanderstruktur und dem lichten Schild aus Glas stellt eine elegante Verbindung zum ca. 40 Meter hohen Wahrzeichen des ehemaligen Flughafens München-Riem her. Der Turm besetzt die Südwestecke des neuen Gebäudekomplexes, wird dabei aber gezielt gegenüber dem eigentlichen Neubau freigestellt. Für die Brainlab AG wird der Tower unter Wahrung der denkmalschutzrechtlichen Belange einer modernen Nutzung zugeführt. Dabei werden die obersten Geschosse inklusive Fluglotsenkanzel für Empfänge und Events genutzt.
Bestandteil der Leistung von PBI Fassadentechnik war die denkmalgerechte Sanierung der Tower-Kanzeln. Der 1939 erbaute, ca. 35m hohe Kontrollturm ist eines der Wahrzeichen Münchens.
Leistungen PBI
Beratung, Planung, Konzeptentwicklung, Leitdetailplanung, Ausschreibung, Mitwirkung bei der Vergabe, Prüfung der Werk- und Montageplanung, stichprobenartige Qualitätskontrollen auf der Baustelle
Die Fassade
Die unterschiedlichen Fassaden des Gebäudes sind bewusst stark differierend ausgebildet. Hauptkennzeichen der äußeren Fassade ist die stark betonte Horizontalität. Diese wird erreicht durch helle, horizontal vorgelagerte Metallbänder. Diese sind über die Geschosshöhe mehrfach angeordnet und dienen unter anderem der Aufnahme der außen liegenden Sonnenschutzanlagen. Im Brüstungsbereich wird das Metallband im Paneelbereich befestigt, das raumseitig zur Aufnahme eine „Brüstungsregals“ dient.
Die weißen Bänder fassen das Gebäudevolumen der Mäanderstruktur zusammen. An der Seite zur Straße werden diese Bänder im Bereich der zurückspringenden Innenhofbereiche an einer Stahl-Primärkonstruktion befestigt weitergeführt. Die Hauptfassade ist als werkseitig vorgefertigte Aluminium-Elementkonstruktion ausgebildet.
Zu dieser Fassade kontrastierend werden die Ganzglasfassaden des Betriebsrestaurants und der mehrgeschossigen Hallenfassade als glatte structural-glazing Fassaden ausgebildet.
Den Eingangsvorplatz dominiert eine geschwungene Glas-Doppelfassade. Diese zweischalige Fassadenkonstruktion weist extrem große Glasformate auf. Die vorgelagerten Prallscheiben sind auf Rahmen statisch tragend verklebt und von außen betrachtet komplett profillos ausgebildet. Der Schwung der Eingangsfassade wird durch ein unterschiedlich weit auskragendes, ebenfalls geschwungenes, Vordach begleitet.
Das mehrgeschossige Atrium wird von einer weit gespannten Stahl-Glasdachkonstruktion überdacht. In die Konstruktion integrierte wärmegedämmte Kastenrinnen sorgen für eine geregelte Entwässerung.
Fotos: Oskar da Riz, Florian Holzherr
Die Ausführung
Regelfassade außen
Geschosshohe Aluminium-Elementkonstruktion, Neuprofile
Horizontal angeordnete Paneelbereiche mit außen vorgelagerten Glattblechen
Zweifach-Wärmeschutz-Isolierverglasung, absturzsichernd
Außenliegender Sonnenschutz Raffstore, motorisch betätigt
Doppelfassade, geschwungen
Primärfassade als elementierte, geschosshoch verglaste Aluminiumkonstruktion
Wartungsgangkonstruktion, betretbar zu Reinigungszwecken
Außenliegender Sonnenschutz Raffstore, motorisch betätigt
Vorgelagerte Prallscheibe VSG, absturzsichernd, statisch tragend verklebt (SG-Optik), permanente Zu- und Abluftschlitze
EG-Glasfassaden / Hallenfassade
Stahl-Pfosten-Riegel-Konstruktion in SG-Ausführung, Silikonfugen vertikal
Filigrane mehrgeschossige Hallenfassade als Sonderkonstruktion mit geschweißten Profilen
Stahl-Glasdachkonstruktion
Stahl-Glas-Dachkonstruktion mit tragenden Rinnenbaukörpern
Sonnenschutzverglasung, betretbar zu Reinigungszwecken
Sonstige Fassadenbereiche
Neuwertige Fassadenkonstruktionen im Bestand des Towers (Kanzeln) unter Berücksichtigung von Denkmalschutzvorgaben
Architekt
kadawittfeldarchitektur, Aachen
CL MAP GmbH, München (Phase 5-9)
Bauherr und Auftraggeber
Wöhr + Bauer Tower Riem GmbH & Co. KG