Neubau der Technikums-und Laborgebäude MERCK D50 Darmstadt – High-Tec-Fassade für High-Tec-Laborgebäude
Das Gebäude befindet sich auf dem Merck-Werksgelände in Darmstadt und wurde nach zweijähriger Planungszeit im Jahre 2016 fertig gestellt. Das „D50“ ist ein achtgeschossiges Labor- und Bürogebäude mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 15.600 qm. In dem Gebäude befinden sich zehn individuell gestaltete Laborbereiche mit je ca. 700 qm Nutzfläche und sehr hoher Installationsdichte.
Das Projekt
Das Gebäude ist auf dem Werksgelände an einem großzügigen Vorplatz positioniert. Neben den hohen Anforderungen aus der Gebäudenutzung wurde daher zusätzlich auf eine hohe gestalterische Qualität Wert gelegt. Somit ist am Standort ein Industriegebäude entstanden, das sich wohltuend von der sonst weit verbreiteten klassischen Industriearchitektur abhebt.
Leistungen PBI
Beratung, Planung, Konzeptentwicklung, Leitdetailplanung, Ausschreibung, Mitwirkung bei der Vergabe, Prüfung der Werk-und Montageplanung gemäß Leistungsbild AHO-Heft Nr. 28.
Die Fassade
Das rechteckige Gebäude ist mit grundsätzlich vier verschiedenen Fassadentypologien ausgestattet.
Die beiden Gebäudelängsseiten sind vom ersten bis einschließlich siebten Obergeschoss mit werkseitig vorgefertigten Aluminium-Elementfassaden belegt. Durch den hohen Vorfertigungsgrad und die stark verkürzten Montagezeiten konnte der aufwändige Innenausbau/Technikausbau deutlich früher starten und der Bauablauf somit optimiert werden.
Die beiden Gebäudestirnseiten weisen hinterlüftete Glasfaserbetonfassaden auf.
Im Erdgeschoss wurde eine Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade vorgesehen.
Das Technikgeschoss im achten Obergeschoss weist eine Polycarbonatfassade auf.
In die Elementfassade auf der Zugangsseite (zum Vorplatz hin orientiert) wurden aus der Fassadenebene hervorspringende Kastenfenster integriert, die mit Öffnungselementen (innere Fassadenebene) und Glaslamellenfenstern (äußere Fassadeneben) ausgestattet sind. Die Elementfassade ist mit einem innerhalb der Verglasung integrierten starren Sonnenschutzsystem (horizontale Aluminium-Lamellen) ausgestattet.
Teilbereiche der Elementfassade erfüllen die Anforderungen an Reinraumqualität.
Die Ausführung
Elementfassade
Werkseitig vorgefertigte Aluminium-Elementfassade
Ausbildung mit objektspezifisch entwickeltem Profildesign (Neuprofile)
Elementbreite 3.600mm; Elementhöhe Regelgeschosse 4.320mm
Inkl. raumseitiger textiler Blendschutz, motorisch
Außenseitige statisch wirksame Horizontal- und Vertikallisenen, in Profilgeometrie integriert, zur Herstellung einer optischen Elementrahmung.
In Teilbereichen Integration von 2-schaligen Kastenfensterelementen. Auskragung über Fassadenebene ca. 500mm. Innere Fassadenebene mit raumhohem Drehflügel, äußere Fassadenebene mit Festverglasung absturzsichernd bzw. mit motorischen Glaslamellenfenstern. Sonnenschutz im Fassadenzwischenraum als Raffstore.
In Teilbereichen Integration von motorischen Drehflügeln mit vorgelagerter Glasbrüstung, absturzsichernd
Fassaden-und Anschlussausbildung mit Reinraumanforderungen (Teilbereiche)
2-fach Sonnenschutz-Isolierverglasung, absturzsichernd, mit glasintegriertem starren Sonnenschutz (Horizontallamellen horizontal)
In Teilbereichen motorische Vollverdunkelung
Integration von Ansaugöffnungen
Glasfaserbetonfassade
Glasfaserbetonelemente, hinterlüftet
Nicht sichtbare Befestigung mittels Hinterschnittankern und Agraffeneinhängung
In Teilbereichen integrierte Aluminium-Lochfenster mit integrierter motorischer Entrauchung in den Oberlichtbereichen (Paneelklappe, beplankt als Sonderlösung)
In Teilbereichen demontierbare Konstruktion als Einbringöffnungen in den Obergeschossen
Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade
Raumhohe Aluminium-Pfosten-Riegelfassade
Zweifach Sonnenschutz-Isolierverglasung mit glasintegriertem starren Sonnenschutz (Horizontallamellen horizontal)
Ganzglasecken
Integration von Tür-und Lüftungselementen
Polycarbonatfassade
Technikaufbau als Polycarbonatfassade (Systemlösung)
Sonstige Fassadenbereiche
Aluminium-Attikakonstruktionen
Aluminium- bzw. Glasfaserbeton-Untersichten
Fotos: David Franck
Architekt
Koppenhöfer + Partner GmbH, Stuttgart
Auftraggeber
Koppenhöfer + Partner GmbH, Stuttgart
Bauherr
Merck KGaA, Darmstadt